Im ersten Artikel meines Blogs greife ich ein Wort meines Shiatsu-Lehrers auf:
„Shiatsu ist eine Kunst der Berührung“
Harald Gierl, (s.a. http://shiatsu-schule.de)
Nun ist zwar sicherlich Shiatsu nicht die einzige solche Kunst, aber dennoch: Mit einem Schlag wusste ich, warum mich diese Kunst der Berührung – und das ist es tatsächlich – so fasziniert.
Was aber bedeutet solch ein Satz?:
Der Shiatsu-Praktiker lernt eine ganz klare, transparente Art der Berührung. Ein Beispiel:
Viele Menschen sind – z.B. an den Füßen – sehr kitzelig. Beim Shiatsu wird die Wichtigkeit der Füße sehr betont und so werden sie dementsprechend häufig behandelt, aber kitzeln tut da nichts.
Nur zu Beginn der Behandlung kann es sein, dass der Behandelte zuerst einen Anflug von Kitzelgefühl äußert. Das ist dann allein aufgrund seines Vorurteils, es müsse doch einfach kitzeln, denn er/sie sei doch kitzelig. Kurzum, es dauert vielleicht 10 Sekunden bis zu einer Minute und schon überwiegt das manchmal große Erstaunen, dass es eben nicht kitzelt.
Das Kitzelgefühl ist ein rein subjektives, es entspringt der eigenen Vorstellung, aber eben auch zusammen mit einem sehr wichtigen und Besorgnis erregendem Umstand, denn wenn man kitzelig ist, dann ist das zumeist ein Hinweis auf fehlender Berührung.
Der Shiatsu-Praktiker lernt auf solche Weise zu berühren, dass es nicht kitzelt und so kann der oder die Behandelte sich entspannen und einfach nur genießen und dabei wie von selbst einen ganz neuen Zugang zu den eigenen Körperempfindungen gewinnen. Vormals anerzogene oder oder anderweitig erworbene Hindernisse bekommen ihre große Chance zu gehen.
Das ist sehr wichtig, gerade in unserer berührungsarmen Gesellschaft, aber da beginnt schon ein neues Thema.